In Deutschland wird nachhaltiges Heizen immer relevanter, da die Anforderungen an den Klimaschutz steigen und gesetzliche Rahmenbedingungen wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) den Weg in eine klimafreundliche Zukunft ebnen sollen. Der effiziente Einsatz von Energie spielt dabei eine zentrale Rolle, insbesondere durch die Nutzung erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz moderner Heizsysteme. Besonders für Immobilienbesitzer und Bauherren ist es wichtig, die Neuerungen des GEG zu verstehen, um eine nachhaltige und wirtschaftliche Heizstrategie zu entwickeln. In diesem Blogpost erklären wir die wichtigsten Änderungen des GEG, wie sich diese auf Heizsysteme auswirken und was Sie tun können, um langfristig zukunftssicher zu heizen.
Was ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG)?
Das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, vereint seit November 2020 die bisherigen Regelungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) und des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) in einem einzigen Gesetz. Es legt die energetischen Anforderungen an Neubauten sowie Bestandsgebäude fest und verfolgt das Ziel, den Energieverbrauch in Deutschland durch klimafreundliche und ressourcenschonende Technologien zu senken. Insbesondere die Heiztechnik ist von den neuen Richtlinien betroffen, da Heizanlagen in Deutschland etwa 30% des Energieverbrauchs ausmachen.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
Das GEG bringt mehrere Veränderungen mit sich, die insbesondere auf den Heizanlagenbestand und den Einsatz erneuerbarer Energien abzielen. Hier sind die zentralen Punkte:
Pflicht zum Austausch alter Heizungsanlagen
Seit dem Inkrafttreten des GEG dürfen bestimmte ältere Ölheizungen, die 30 Jahre oder älter sind, nicht mehr weiter betrieben werden. Dieses Verbot trifft vor allem auf Niedertemperatur- und Standardheizkessel zu, die vor 1991 eingebaut wurden. Für Eigentümer bedeutet das, dass sie auf alternative, klimafreundlichere Heizungsanlagen umsteigen müssen. Im Fokus stehen dabei Heiztechnologien wie Wärmepumpen, Gas-Brennwertkessel und Pelletheizungen.
Förderung erneuerbarer Energien beim Heizen
Das GEG fordert, dass bei Neubauten mindestens ein Teil der Heizenergie aus erneuerbaren Quellen stammen muss. Hierbei gibt es verschiedene Optionen: Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpen oder Fernwärme. Je nach Bundesland können auch Geothermie- oder Windkraftanlagen infrage kommen. Auch die Kombination verschiedener Technologien ist möglich und wird häufig gefördert.
Primärenergiebedarf und Effizienzklassen
Der Primärenergiebedarf von Gebäuden spielt eine zentrale Rolle im GEG. Ziel ist es, den Energieverbrauch durch hohe Effizienzklassen zu senken. Der Gesetzgeber verlangt, dass Neubauten einen bestimmten Primärenergiebedarf nicht überschreiten dürfen, was durch moderne Heizsysteme und gut gedämmte Gebäudehüllen erreicht wird. Die Förderung zielt darauf ab, auch Bestandsgebäude so zu modernisieren, dass sie diesen Anforderungen entsprechen und eine erhebliche Einsparung beim Energieverbrauch ermöglichen.
Wärmepumpen und Hybridheizungen
Wärmepumpen gelten als eine der effizientesten Lösungen und werden im Zuge des GEG besonders gefördert. Dabei ist jedoch nicht nur der Einsatz einer Wärmepumpe allein möglich – auch Hybridlösungen, bei denen beispielsweise eine Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombiniert wird, werden gerne verwendet, um Kosten zu sparen und das Heizen flexibler zu gestalten.
Gebäudeeffizienzklassen für den Immobilienverkauf
Ein weiterer Aspekt des GEG ist die Einführung von Effizienzklassen bei Immobilien. Bei Verkauf oder Vermietung muss der Energieausweis nun die Effizienzklasse des Gebäudes ausweisen. Dies erhöht die Transparenz für Käufer und Mieter und sorgt gleichzeitig dafür, dass sich Eigentümer stärker mit der energetischen Qualität ihrer Immobilie auseinandersetzen.
Zukunftssichere Heizsysteme: Welche Heizsysteme gibt es?
Im Rahmen des GEG stehen verschiedene Heiztechniken im Fokus, die klimafreundlich und zukunftssicher sind. Die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und deren Vorteile spielen dabei eine zentrale Rolle. Hier sind die wichtigsten Heizsysteme der modernen Heizungstechnik:
Wärmepumpen: Wärmepumpen nutzen die Wärme aus der Umgebung (Luft, Wasser oder Erde) und gelten als besonders effizient und umweltfreundlich. Sie benötigen lediglich Strom für den Betrieb und haben daher einen geringen CO₂-Ausstoß. Zudem sind sie sehr vielseitig einsetzbar und können sowohl für die Raumwärme als auch für die Warmwasserbereitung genutzt werden.
Pelletheizungen: Pelletheizungen sind eine gute Alternative zu fossilen Brennstoffen, Brennwerttechnik und verwenden Holzpellets, die aus Holzabfällen gewonnen werden. Diese Heizungen sind CO₂-neutral, da das Holz während seines Wachstums CO₂ aufnimmt. In Kombination mit einem Pelletkessel lassen sich hohe Effizienzwerte erreichen.
Solarthermie-Anlagen: Solarthermie nutzt Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung für Warmwasser und Heizung. Diese Anlagen sind besonders gut mit anderen Heizsystemen kombinierbar, z. B. mit Gas- oder Pelletheizungen, um eine durchgehend stabile Wärmeversorgung zu gewährleisten. Bei Neubauten sind sie eine besonders beliebte Wahl.
Hybridheizungen: Hybridheizungen kombinieren zwei oder mehr Wärmequellen, oft fossile und erneuerbare, um eine effiziente und flexible Heizlösung zu bieten. Ein klassisches Beispiel ist die Kombination aus einer Gasheizung und einer Wärmepumpe. Hybridheizungen sind besonders dann sinnvoll, wenn eine bestehende Gasheizung aufgerüstet werden soll, ohne gleich das gesamte System zu erneuern.
Fördermöglichkeiten für Heizungen nutzen: BAFA und KfW
Um die Umstellung auf klimaschonende Heizsysteme zu erleichtern, bietet der Staat diverse Fördermöglichkeiten an. Zu den wichtigsten gehören die Programme der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
BAFA-Zuschüsse: Diese sind speziell für den Einbau von Heizungen, die erneuerbare Energien nutzen, gedacht. Je nach Heizsystem können Eigentümer Zuschüsse von bis zu 35% der Investitionskosten erhalten.
KfW-Kredite und Tilgungszuschüsse: Die KfW bietet zinsgünstige Kredite sowie Tilgungszuschüsse für energetische Sanierungen und Neubauten an. Diese Förderung zielt darauf ab, die energetische Effizienz von Gebäuden zu verbessern und kann auch für umfangreiche Sanierungsprojekte genutzt werden.
Es lohnt sich, vor Beginn der Modernisierungsmaßnahmen eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen, um die passende Förderung zu identifizieren und optimal zu nutzen. Diese Maßnahmen unterstützen die Energiewende und tragen dazu bei, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.
Fazit: Zukunftssicher und umweltfreundlich heizen
Das Gebäudeenergiegesetz gibt klare Leitlinien für die Zukunft des Heizens in Deutschland vor. Besonders für Immobilieneigentümer ist es wichtig, die neuen Anforderungen zu verstehen und sich frühzeitig mit den verschiedenen Heiztechniken auseinanderzusetzen. Wärmepumpen, Pelletheizungen und Solarthermie sind nur einige der vielen Optionen, die Ihnen zur Verfügung stehen, besonders wenn sie in einem gut gedämmten Haus installiert werden.
Die Förderung durch BAFA und KfW erleichtert die Investition in zukunftssichere Heizlösungen erheblich und macht den Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung wirtschaftlich attraktiv. So können Sie nicht nur Kosten sparen, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beitragen.
Die Weichen für eine umweltfreundliche und zukunftssichere Heizstrategie sind gestellt. Nutzen Sie die Chance, sich umfassend über die Möglichkeiten und Förderungen zu informieren, um nicht nur den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch langfristig von einer effizienten und umweltschonenden Heizlösung mit optimaler Wärmeverteilung zu profitieren.